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Totenmaske von Ferdinand Gatti

Ferdinand Gatti (geb: 1867 in Monza, Italien)

Der Italiener hatte sich – nach dem berüchtigten Vorbild von Jack the Ripper – an einer ehrenhaften Luzernerin vergangen.

Am Donnerstag den 17 März 1892 wurde der 25-Jährige mittel- und arbeitslose Bauarbeiter aus Monza wegen Mordes und versuchter Notzucht an einer jungen Frau namens Margeritha Degen aus Luzern enthauptet. Seine Begnadigung lehnte der Grosse rat mit 87 gegen 28 Stimmen ab.

Fachkundige Erörterungen in der Zeitschrift für Strafrecht bemängelten die willkürlich anmutende Begnadigungspraxis. Nachdem die Welle der Todesurteile 1885 und 1890 mit Begnadigungen unblutig begonnen hatte, vertraten Rechtsexperten die Meinung, damit sei die Todesstrafe im Kanton Luzern faktisch eliminiert. Grausamere Delikte als jene beiden seien ja kaum vorstellbar. Umso mehr wunderten sie sich über die Kehrtwende des Parlaments, das 1892 Ferdinand Gatti dem Scharfrichter auslieferte. Juristisch gesehen wog dessen Tat, in verzweifelter Lage begangen, kaum schwerer als jene von Jakob Mattmann. Der Unterschied lag im Volksempfinden: Gatti war arbeitsloser Ausländer, sein Opfer eine beliebte Lehrerin.

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